letzte Änderung: 29.Juli 2018  

Experimente

 

Fischaugen-Effekt

Mit "Effekten" ist das oft so eine Sache: Was zunächst ganz spannend war wird schnell langweilig.

Als ich Ende 2007 ein "Fischaugen-Objektiv" (ich setze diesen eigentlich untechnischen Begriff bewusst in "") haben wollte, war die Auswahl sehr bescheiden. Canon hatte nur ein 15er im Programm, dass an Kleinbildkameras formatfüllend abbildet, Tokina hatte das 10-17er Fisheye-Zoom herausgebracht und Sigma verkaufte ein Modell mit 8mm Brennweite, dass am Kleinbildformat kreisrund abbildet. Allen gemein war, dass Sie mir viel zu teuer waren. Über 600 Euro nur für einen "Effekt"? Nein!.

Dann war da noch das Peleng-Fisheye aus Russland mit 8 mm Brennweite: knapp 300 Euro teuer. Fast hätte ich da investiert, aber eigentlich wollte ich doch ein kreisrund abbildendes Objektiv. Das Peleng bildet aber nur am Kleinbildformat kreisrund ab, am Crop-Format eben nicht, und so toll war die optische Qualität auch nicht. Etwas später brachte Sigma noch ein Fisheye-Objektiv mit 4,5 mm Brennweite heraus, das am Crop-Format kreisrund mit 180° Bildwinkel abbildet. Als ich mich entscheiden wollte, gab es dieses Objektiv aber noch nicht zu kaufen und wäre es erhältlich gewesen, so wäre es für mich wegen des ebenfalls sehr hohen Preises sicher nicht infrage gekommen.

Nun gibt es aber auch Fisheye-Konverter, teilweise mit eingebauter Makrofunktion aber einem allgemein schlechten Ruf. Vor etwa 20 Jahren, zu meiner "analogen Kleinbildzeit", besaß ich bereits einmal einen solchen Konverter. Und ich meine, dass der an meinem 28er damals so schlecht gar nicht war und ich viele schöne Bilder damit gemacht habe. Nun vielleicht war ich damals nicht so kritisch. Leider habe ich das Teil nun nicht mehr. Also brauchte ich Ersatz dafür.

Neu werden diese Adapter für etwa 80-100 Euro angeboten. Ziemlich viel Geld für 3 Linsen und etwas Metall! Nach mehreren Anläufen in der "Bucht" gelang es mir, ein gebrauchtes Exemplar (Albinar – Ultrawider Lens) günstig zur ersteigern. Für weniger als 30 Euro wurde es meins. Fast genauso teuer war dann allerdings der Adapterring, mit dem ich das Teil in das 77mm-Filtergewinde meines 10-22er-Zooms einschrauben konnte. Objektivseitig haben die Adapter (fast) immer ein Serie-VII-Gewinde – dass sind 54mm. Ein Step-Down-Ring von 77 mm auf 54 mm ist selten und war gebraucht nicht zu bekommen.

Die Ergebnisse erfüllen eigentlich voll meine Erwartungen. Bei etwa 16-17 mm Brennweite – "am Objektiv" eingestellt – entsteht ein kreisrundes Bild, dass natürlich nicht die 180° Bildwinkel eines echten Fisheye-Objektivs bietet. Ein paar Stufen abgeblendet ist die Bildqualität zumindest in der Bildmitte brauchbar. Und für den "Effekt" – so ab und zu – ist die Lösung doch okay. Seht selbst:

Fischauge 

Dies ist vielleicht kein typisches Fisheye-Motiv. Der gebogene Horizont ist hier gar nicht so auffällig.

Aufnahme: Canon EOS 40D und Canon EF-S 10-22mm f/3.5-4.5 USM @ 17mm, 1/60s, f/10. Das Bild habe ich in Photoshop etwas nachbearbeitet: Tonwertkorrektur und nachgeschwärzter Bildrand. Der Adapter zeigt sonst im dunklen Randbereich etwas von der Fassung des Adapters, wenn das Licht schräg einfällt.

Ich habe den Fisheye-Konverter auch an meiner G11 verwendet. Zu den Kameras der PowerShot G-Klasse werden Telekonverter und Weitwinkelkonverter (zumindest für manche Modelle) angeboten, die über einen Adaptertubus an der Kamera angebracht werden können. Ein solcher Tubus wird an der Kamera so montiert, dass er das Objektiv quasi umschließt. An seiner Vorderseite – also vor dem Objektiv – ist ein Gewinde angebracht, dass entsprechendes Zubehör aufnehmen kann, z.B. die besagten Tele-/Weitwinkelkonverter, Filter oder eben auch den Fisheye-Konverter. Im Falle der Modelle G7- G12 hat das Tubusgewinde einen Durchmesser von 58 mm. Ein Step-Down-Ring auf das Serie-VII-Gewinde erlaubt die Montage des Fisheye-Konverters.

 

das Fenster

Dieses Bild wurde aus zwei Aufnahmen montiert, die zeitlich um ein paar Stunden versetzt aufgenommen wurden. Zunächst entstand eine Nachtaufnahme des beleuchteten Fensters und am folgenden Tag eine zweite Aufnahme mit dem gleichen Bildausschnitt. Die Kamera war dabei auf einem Stativ montiert.

Die Nachtaufnahme eines beleuchteten Fensters zeigt erwartungsgemäß nur innerhalb des Fensters erkennbare Strukturen. Alles andere "darum herum" ist nahezu schwarz. Solch eine Belichtungssituation bekommt man in den Griff, indem man die Aufnahme nicht bei Nacht sondern bei einbrechender Dämmerung macht oder indem man zwei Aufnahmen montiert. Die erste Variante ist schwierig, wenn man keinen Einfluss darauf hat, wann der Bewohner des fotografierten Hauses das Licht einschaltet. Die zweite Variante macht bei der Nachbearbeitung zwar etwas mehr Arbeit, dafür hat man jedoch weit mehr Manipulationsmöglichkeiten beim Abstimmen der Belichtungssituation.

Die Tagaufnahme des Hauses habe ich versucht, auf eine "Nachtstimmung" zu trimmen indem ich die Aufnahme abdunkelte, die Farbsättigung reduzierte und schließlich einen Blaufiltereffekt hinzufügte.

Die Nachtaufnahme habe ich schließlich über die so behandelte Tagaufnahme gelegt und alle nicht benötigten Bereiche außerhalb des Fensterbereichs ausmaskiert, sodass die Tagaufnahme dort wieder zum Vorschein kam.

das Fenster

Aufnahme: Canon EOS 40D auf Stativ und Pentacon 4/300 @ f/8. Belichtungszeiten waren 1/25s für die Tagaufnahme und 2s für die Nachtaufnahme.

Ich habe das Entstehen hier illustriert. Wen's interessiert.

 

Tomaten im Oktober

Anfang Oktober hingen immer noch ein paar Tomaten an unserem Tomatenstrauch. Die unbearbeiteten Fotos davon gefielen mir zunächst nicht so ganz, also habe ich die Aufnahmen etwas verändert.

Nach einigem Herumprobieren entschied ich mich für dieses "Colour Key". Bei diesen Bildern werden farbige Elemente in ein Schwarzweißbild eingefügt. Hier wurden farbige Bereiche des Originalfotos in eine Schwarzweißversion derselben Aufnahme eingeblendet.

Neben der Farbverfremdung habe ich noch etwas künstliche Vignettierung hinzugefügt. Die einzelnen Bearbeitungsschritte habe ich festgehalten und separat dargestellt.

Tomaten im Oktober

Aufnahme: Canon EOS 40D und Canon EF 85mm f/1.8 USM @ 1/320s, f/2 .

Die Entstehung Schritt für Schritt gibt es hier zu sehen.

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