letzte Änderung: 29.Juli 2018  

Blendenreihe

 

Begriffsbestimmung

Der Begriff bezeichnet die Aufzählung der Blendenzahlen, wie sie heute üblicherweise an fotografischen Kameras eingestellt werden können. Blendenzahlen sind dimensionslose Kennzahlen die als Quotient aus der Brennweite und der wirksamen Öffnung (bzw. der Eintrittspupille) des Objektivs berechnet werden. Ist an einem Objektiv mit einer Brennweite von 50 mm eine Blendenzahl 4 eingestellt, so ist in diesem Fall die wirksame Öffnung 12,5 mm. Es ist dann die Blende bzw. das Öffnungsverhältnis = f/4.

Man sagt gewöhnlich "Blende 4" wenn man ein Öffnungsverhältnis von f/4 bzw. eine Blendenzahl 4 meint. Dies ist aber genau genommen nicht korrekt.

Ist die kleinste mögliche Blendenzahl (z.B. 1,4) an einem Objektiv eingestellt, so bedeutet dies, dass die Blende voll geöffnet ist. Das dann eingestellte Öffnungsverhältnis kennzeichnet die Lichtstärke des Objektivs.

Beispiel

(siehe oben)Öffnungsverhältnisf/4 oder 1/4 oder 1:4
 Blendenzahl4
 wirksame Öffnung
(auch Öffnungsweite)
12,5 mm
 Lichtstärkef/1,4

Wird mit unterschiedlichen Objektiven aber bei gleicher Blendenzahl und bei gleicher Beleuchtungssituation fotografiert, so ist das auf den Film bzw. den Sensor gelenkte Licht gleich stark. (Dies gilt genau genommen nur, wenn die Transmissionseigenschaften der verschiedenen Objektive gleich sind. Davon kann aber gewöhnlich näherungsweise ausgegangen werden.)

Blendenreihe

Heute hat sich die bekannte Reihe der einstellbaren Blendenzahlen etabliert. Die nachfolgende Tabelle veranschaulicht diese Blendenreihe. Neben den vollen Blendenzahlen – rot dargestellt – sind auch noch die "halben" (Tabelle 1) und die "drittel" Werte (Tabelle 2) in schwarzer Schrift gezeigt. Die Tabellen sind in zwei bzw. drei Segmente geteilt, die jeweils drei Zeilen umfassen. Die erste Zeile stellt nur die ganzen "nominellen" Blendenzahlen dar. Die zweite enthält die rechnerischen Werte auf eine Nachkommastelle genau – die dritte Zeile entsprechend auf zwei Nachkommastellen genau. Die Unterschiede sind marginal und spielen in der Praxis keine Rolle.

11,422,845,68
1,01,21,41,72,02,42,83,44,04,85,76,78,0
1,001,191,411,682,002,382,833,364,004,765,666,738,00
111622324564
9,511,313,516,019,022,626,932,038,145,353,864,0
9,5111,3113,4516,0019,0322,6326,9132,0038,0545,2553,8264,00
Tabelle 1: Blendenreihen in halben Blendenstufen

11,422,84
1,01,11,31,41,61,82,02,22,52,83,23,64,0
1,001,121,261,411,591,782,002,242,522,833,173,564,00
5,681116
4,55,05,76,37,18,09,010,111,312,714,316,0
4,495,045,666,357,138,008,9810,0811,3112,7014,2516,00
22324564
18,020,222,625,428,532,035,940,345,350,857,064,0
17,9620,1622,6325,4028,5132,0035,9240,3245,2550,8057,0264,00
Tabelle 2: Blendenreihen in drittel Blendenstufen

Es fällt auf, dass es die Blenden f/5,6 bzw. f/22 eigentlich nicht gibt. Vielmehr müsste man im Rahmen der jeweils gewählten Rundungsgenauigkeit von den Blenden f/5,7 bzw. f/23 sprechen.

Anwendung

Beispiel: Wird für ein Objektiv mit 50 mm Brennweite eine Lichtstärke von f/1,2 angegeben, so heißt dies, dass der maximal nutzbare Objektivdurchmesser (auch Anfangsöffnung) = maximaler Blendendurchmesser = 50 mm / 1,2 = ca. 42 mm ist. Die größte Blende f/1,2 ist eine halbe Blendenstufe größer als Blende f/1,4.

Die Tabellen sind nützlich, um die Lage von Zwischenwerten relativ zu den vollen Werten abzuschätzen. Ein Objektiv mit einer Lichtstärke von f/1,4 ist um 2/3-Blendenstufen lichtstärker als eines mit einer Lichtstärke von f/1,8.

Neben dieser heute allgemein üblichen Blendenreihe gibt es auch eine Reihe allgemein üblicher Belichtungszeiten, wie sie an einer Kamera normalerweise einstellbar sind.

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